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Felssicherung

Steinbruch Wacht
Der Steinbruch „Auf der Wacht“ am Eckkopf zwischen Präg und Bernau ist bis heute in Betrieb. Die Abbauböschung ist ca. 120 m hoch und weißt eine mittlere Neigung von ca. 45° auf.

Infolge des Abbaus fand ein Felssturzereignis statt, durch das sich an der Böschungskrone ein tiefreichender, weitgeöffneter Riss bildete und weitere, erhebliche Felsmassen vom Umgebungsgestein abtrennte.

Diese Felsmassen sind absturzgefährdet. In der Folge wurde der betreffende Bereich des Steinbruchs provisorisch gesperrt. Es wurde in enger Zusammenarbeit mit dem LGRB sowohl ein Sicherungskonzept als auch ein Vorschlag für eine mögliche Erweiterung des Steinbruchs unter Berücksichtigung des vorliegenden Trennflächengefüges ausgearbeitet.

Aufgrund der großen Steinschlag- und Felssturzgefahr wurde die Aufnahme der Böschung mittels einer Drohnenbefliegung durch die Fa. SV Geosolutions, Freiburg, durchgeführt (s. Orthofoto). Aus den gewonnenen Daten konnten sowohl das in der Böschung vorherrschende Trennflächengefüge ausgelesen als auch Schnitte durch die Böschung erstellt werden.

Die ingenieurgeologische Interpretation der Gefügedaten ergab, dass die Orientierung des Trennflächengefüges zu der bestehenden Böschung als extrem ungünstig zu bezeichnen ist.

In einem ersten Schritt wurden mithilfe der Schnitte und dem Programm Rockfall mögliche Gesteinskörper, welche die Böschung herabstürzen, in Hinblick auf Sprunghöhen und -weiten nach dem Aufschlag am Böschungsfuß simuliert und daraus eine mögliche passive Sicherung der Böschung in Form eines Erdwalls erarbeitet.

In einem zweiten Schritt war anhand des Trennflächengefüges zu beurteilen, welche Geometrie die Böschungen einer künftigen Erweiterung des Steinbruches aufweisen müssen, um eine ungünstige Orientierung zu dem vorherrschenden Trennflächengefüge in Zukunft zu vermeiden.

Die ausgearbeiteten Ergebnisse wurden in einem Bericht zusammengefasst und sind Grundlage für die weitere Abbauplanung und -genehmigung.

Bergsteigerische Begehung am Seil
Zur Aufnahme des Trennflächengefüges von zu sichernden Felsbereichen und zur Festlegung des zutreffenden Sicherungsbedarfs kann es erforderlich und zweckmäßig sein, die betreffenden Felsbereiche zu durchsteigen. Für solche Einsätze stehen der Ingenieurgruppe Geotechnik mit eigenen Mitarbeitern (Bauingenieure und Geologen) erfahrene Seilkletterer mit Zertifikat „Handhabung von PSA gegen Absturz“ sowie "Höhenarbeiter Level A1" zur Verfügung.

Felssicherungsmaßnahmen im Bereich des Rappenriss oberhalb der Bundesstraße B 462 zwischen Huzenbach und Schwarzenberg (Baiersbronn, Murgtal)
Auftraggeber: Regierungspräsidium Karlsruhe, Dienstsitz Freudenstadt, Baureferat Süd
Bearbeitungszeitraum: 2013 bis 2015


Direkt nordwestlich der B 462 zwischen Huzenbach und Schwarzenberg im Murgtal schließen sich mehrere Felssteilböschungen an, die im Bereich des sog. „Rappenriss“ eine Gesamthöhe von bis zu ca. 44 m aufweisen. Stellenweise kommen auch überhängende Felspartien vor. Im Zuge des Ausbaus der B 462 war bergseitig der Neubau eines Gehwegs vorgesehen.

Die Ingenieurgruppe Geotechnik wurde im Jahre 2013 zunächst damit beauftragt, eine geotechnische Übersichtskartierung der Felsböschungen sowie eine Beurteilung der Steinschlag- und Felssturzgefahr als Grundlage für eine Vorplanung von Sicherungsmaßnahmen durchzuführen. Dabei wurde eine Steinschlag- und Felssturzgefahr für die Straße und den geplanten Gehweg festgestellt, die Felssicherungen erforderlich machten. Die einzelnen Sicherungsmaßnahmen wurden von uns geplant und bemessen. Auf dieser Basis wurde anschließend ein Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung der Baumaßnahme erstellt. Im Zuge der Bauausführung wurde das Projekt von uns fachtechnisch betreut.

Ausgeführte Sicherungen bzw. Maßnahmen:

  • Grünschnitt (Bäume und Sträucher im Bereich der Felsböschungen)
  • Felsberäumung (händisch)
  • Steinschlagschutzzaun (Energieaufnahme 1.000 kJ) oberhalb des Gehwegs
  • Gefügestabilisierung von absturzgefährdeten Felskörpern mittels Spritzbeton und Felsvernagelungen
  • flächige Felssicherungen mit aufliegenden, hochzugfesten Draht(seil-)netzen

Felssicherungsmaßnahmen in einem Steinbruch,
Haslach im Kinzigtal
Auftraggeber: privat
Bearbeitungszeitraum: 2014 bis 2015


In der Steilböschung eines aufgelassenen Steinbruchs in Haslach im Kinzigtal kam es nach Beräumungsarbeiten im Jahr 2014 zu einem Steinschlagereignis, welches ein Gebäude des am Böschungsfuß liegenden Gewerbebetriebs beschädigte. Daraufhin wurde die Ingenieurgruppe Geotechnik im Jahre 2015 beauftragt, Planungsleistungen zu erbringen, die zur Ausschreibung und Vergabe der Sicherungsmaßnahmen führten.

Zur Einschätzung der örtlichen Verhältnisse sowie zur Festlegung der Sicherungsmittel wurde die Steilböschung am Seil durchstiegen und fotografisch dokumentiert. Aus den gewonnenen Daten wurden die Sicherungsplanung und die Ausschreibung der Felssicherung erstellt. Bei den Arbeiten war ein störungsfreier Ablauf der Arbeiten in den Gewerbebetrieben am Böschungsfuß zu gewährleisten.

Im Januar 2016 löste sich im oberen Böschungsbereich eine größere Felsmasse, deren Energie von dem Steinschlagzaun in der Böschung abgemindert wurde, sodass keine Schäden an Gebäuden auftraten. Im Nachgang wurden die beschädigten Zaunelemente instand gesetzt und aufgrund der veränderten Böschungsmorphologie zusätzliche Vernagelungen und Umgurtungen veranlasst.

Ausgeführte Sicherungen bzw. Maßnahmen:

  • Steinschlagschutzzaun 1000 kJ (auf halber Höhe im Steilhang) bzw. 500 kJ (am Böschungsfuß)
  • Vernagelungen
  • Umgurtungen mittels Stahlseiltrossen
  • Spiralseilnetze
  • Felsberäumung
  • Ertüchtigung des Schutzwalls am Böschungsfuß

Felssicherungsmaßnahmen nach einem Felssturzereignis in Buchenbach oberhalb der Höllentalbahn
Auftraggeber: DB Netz AG
Bearbeitungszeitraum: 2016


In der Nacht vom 28.01.2016 auf 29.01.2016 hat sich an der Höllentalbahn oberhalb vom Ortsteil Falkensteig der Gemeinde Buchenbach ein Felssturz ereignet. Dabei hat sich Felsmaterial aus dem Felsverband gelöst, welches beim Absturz in Blöcke von unterschiedlichster Größe zerlegt wurde. Die Sturzmassen sind dabei bis zum Gleiskörper der Bahn gerutscht/gerollt. Ein Stein ist auf dem Dach eines Unterliegers gelandet. Ein ca. 50 Tonnen schwerer Block im Fußbereich des Felsabrisses drohte abzustürzen. Die unterhalb befindlichen Wohnhäuser blieben deshalb solange evakuiert bis die eingeleiteten Sicherungsmaßnahmen eine Betretung zuließen.

Als Sofortmaßnahme wurde zum Schutz der Gleisanlage und der Unterlieger gegen herabrollende Steine und Blöcke eine ca. 1,5 m hohe Prallwand aus „Big Bags“ neben dem Gleis hergestellt. Durch Einweisung des LGRB wurde vom Technischen Hilfswerk (THW) eine messtechnische Überwachung im Bereich des Felsabrisses installiert. Auf der B31 wurde eine Ampelanlage eingerichtet, welche bei erkannter Gefahr sofort auf Rot gestellt werden konnte. Die messtechnische Überwachung diente für die Dauer der weiteren Sicherungsarbeiten auch dem Arbeitsschutz.

Der Felsabriss und die angrenzende Felswand mussten dauerhaft gesichert werden. Zur Herstellung eines gesicherten Fußauflagers im Bereich des Felsabrisses wurde eine Spritzbetonknagge (Spritzbeton mit Mikropfählen) eingebaut. Die Felsoberfläche wurde durch ein hochfestes Netz mit Systemvernagelung gesichert.
Die Planung der dauerhaften Sicherung inkl. prüffähige Statik und geotechnische Begleitung erfolgte durch die Ingenieurgruppe Geotechnik.

Felssicherungsmaßnahmen im Bereich des Hohfelsmassivs (Hirschsprung) oberhalb der Bundesstraße B31 im Höllental
Auftraggeber: Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald
Bearbeitungszeitraum: 2012 -2016

 
Aufgrund eines Felssturzereignisses im Sommer 2009 an der Bundesstraße B 31 im Bereich des Hohfelsmassivs (Hirschsprung) im Höllental wurde durch das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) ein mehrphasiges Sicherungskonzept erarbeitet. Die erste Phase umfasste die systematische Beräumung der Felsoberflächen von allen hochgradig absturzgefährdeten Felspartien und Lockermassen. Die im Zuge der Beräumungsmaßnahmen erkannten absturzgefährdeten und labilen Felspartien wurden vom LGRB vor Ort identifiziert und Maßnahmen zur Sicherung vorgeschlagen.

Die Ingenieurgruppe Geotechnik GbR wurde im Jahre 2012 beauftragt, Planungsleistungen zu erbringen, die zur Ausschreibung und Vergabe der Sicherungsmaßnahmen führten. Zur Einschätzung der örtlichen Verhältnisse und zur Festlegung der endgültigen Sicherungsmittel erfolgte eine ergänzende Begutachtung. Hierzu wurden u.a. einzelne Felsbereiche am Seil durchstiegen. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen erstellten wir ein technisches Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung der Sicherungsmaßnahmen. Dabei war zu berücksichtigen, dass die Sicherungsarbeiten unter laufendem Verkehr auf der B31 und der Höllentalbahn erfolgen müssen. Wegen Steinschlaggefahr durch die Sicherungsarbeiten mussten Vorkehrungen zum Schutz der B31 eingeplant werden (z.B. mobile Schutzwand auf der B31, bauzeitlicher Steinschlagschutzzaun). Für den Transport der Lasten zu den Sicherungsbereichen, die mit einem Mobilkran o.dgl. nicht mehr erreichbar waren,  wurde ein Helikopter eingesetzt. Die geotechnische Überwachung der Sicherungsarbeiten erfolgte in enger Abstimmung mit dem LGRB und einem ökologischen Baubegleiter.

Ausgeführte Sicherungen bzw. Maßnahmen:

  • Steinschlagschutzzaun 2000 kJ
  • Gefügestabilisierung mittels Spritzbeton
  • Vernagelungen
  • Umgurtungen mittels Stahlseiltrossen
  • Drahtnetzverhängungen (hochfest mit und ohne Stahlseiltrossen)
  • Setzen von Felsspionen
  • Felsberäumung (händisch und mit Sprengabtrag)

Hauptprüfung der Felswände/Felsböschungen/Erdbauwerke entlang der Murgtalbahn zwischen Rastatt und Freudenstadt
Auftraggeber: Ingenieurgruppe Bauen, Karlsruhe
Bauherr: AVG Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH, Karlsruhe
Bearbeitungszeitraum: 2011-2012

 
Im Rahmen der turnusmäßig 2011 stattfindenden Hauptprüfung aller Bauwerke entlang der Murgtalbahn zwischen Rastatt und Freudenstadt wurde die Ingenieurgruppe Geotechnik, Kirchzarten, durch die Ingenieurgruppe Bauen, Karlsruhe, beauftragt, die Felswände/Felsböschungen/Erdbauwerke zu überprüfen und im Hinblick auf erforderliche Sicherungsmaßnahmen eine geotechnische Beurteilung zu erarbeiten. Ergänzend und im Hinblick auf die Durchführung von Sicherungsmaßnahmen waren die einzelnen Erdbauwerke/Felsböschungen zu priorisieren. Es waren insgesamt 65 Felswände/Felsböschungen/Erdbauwerke im Hinblick auf Steinschlag- und Felssturzgefahr zu untersuchen, vorhandene Gefährdungen bzw. Schäden festzustellen und den weiteren Handlungsbedarf im Hinblick auf Sicherungsmaßnahmen festzulegen. Die Erdbauwerke/Felsböschungen beginnen beim Erdbauwerk 1 vor dem Bahnhof in Gaggenau-Hörden bei km 12+900 und enden beim Erdbauwerk 65 in Schönmünzach-Hesselbach vor dem Haltepunkt Röt etwa bei km 42+800.
Für die am stärksten gefährdeten Felswände/Felsböschungen/Erdbauwerke wurde anschließend eine Sicherungsplanung einschließlich LV erarbeitet. Die Sicherung erfolgte z.B. mittels hochzugfesten Drahtgeflechten, Spritzbeton oder einzelnen Ankern bzw. Nägeln.

Felsböschungen im Bezirk der Straßenmeistereien Gernsbach und Bühl (Landkreis Rastatt)

Auftraggeber Übersichtskartierung: Landratsamt Rastatt, Straßenbauamt
Bearbeitungszeitraum: 2007

Auftraggeber Planung, Bauoberleitung
und Örtliche Bauüberwachung: Regierungspräsidium Karlsruhe, Abt. 4 – Straßenwesen und Verkehr
Bearbeitungszeitraum: seit 2009


Entlang der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen im Bezirk der Straßenmeistereien Gernsbach und Bühl besteht an vielen Felssteilböschungen die Gefahr von Steinschlag- und Felssturzereignissen, die den öffentlichen Straßenverkehr stark in Mitleidenschaft ziehen und zu erheblichen Personen- und Sachschäden führen können. Bisher wurde der Einsatz von Sicherungsmitteln nicht systematisch geplant und oftmals im Zuge von Felsberäumungen freihändig vergeben. Die Sicherungsmaßnahmen erwiesen sich zum Teil als nicht ausreichend wirksam.

Die Ingenieurgruppe Geotechnik wurde 2007 mit einer geotechnischen Übersichtskartierung der Felsböschungen beauftragt, die anhand objektiver Kriterien, wie Böschungshöhe, -neigung, Beschaffenheit des Gesteins, Trennflächengefüge, Vorhandensein von Fallräumen und Sicherungsmitteln usw. zu einer einheitlichen Bewertung des Gefährdungspotentials führte. Dabei wurde eine Prioritätenliste erstellt, die die Felsböschungen mit starker Steinschlag- und Felssturzgefahr identifizierte. Die Prioritätenliste ermöglichte es, die finanziellen Mittel des öffentlichen Haushaltes gezielt für die weitere Planung von Sicherungsmaßnahmen und deren anschließende Umsetzung einzusetzen.

In der Folge sind wir mit den Planungen der Sicherungsmaßnahmen an den Felsböschungen mit höchster Priorität beauftragt. Dabei wurden zunächst die zu sichernden Felsböschungen geotechnisch und felsmechanisch im Detail aufgenommen und damit die boden- und felsmechanischen Standsicherheitsberechnungen zur Bemessung der Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Auf dieser Basis wurden anschließend die einzelnen Sicherungsmittel (z. B. Felsnägel, Spritzbetonsicherung, Böschungsstabilisierungen) festgelegt. Schließlich erstellten wir ein technisches Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung der Sicherungsmaßnahmen und waren bei der Vergabe behilflich. In der Ausführung der Sicherungsmaßnahmen obliegen uns die Bauoberleitung und die Örtliche Bauüberwachung.

Waldkirch, Ruine Kastelburg
Auftraggeber: Stadt Waldkirch, Tiefbauamt
Bearbeitungszeitraum: 2004 bis 2006

Im Bereich der Ruine Kastelburg in Waldkirch befinden sich mehrere natürliche und künstliche Felssteilböschungen sowie Lockergesteinsböschungen. Eine geologische und geotechnische Detailkartierung sowie daraus resultierende Standsicherheitsberechnungen ergaben, dass einzelne Böschungen keine ausreichende Standsicherheit aufwiesen und aufgrund der Klüftigkeit des Felses lokal Steinschlag- und Felssturzgefahr bestand. Durch die mangelnde Standsicherheit einzelner Böschungen war auch die Standsicherheit verschiedener Bauteile der Ruine gefährdet. Die Maßnahmen zur Böschungssicherung (dauerhafte Felsvernagelung) wurden von uns geplant, bemessen und bauzeitlich betreut.